Detail image
Location

Game Reserve, SA

Time

15:37

Aperture

f/6.3

Timer

1/320sek

Zoom

41mm

ISO

100

Kaffernbüffel im Trio


Der Kaffernbüffel (Syncerus caffer), auch Schwarzbüffel oder Afrikanischer Büffel genannt, ist ein sehr großer Vertreter aus der Familie der Hornträger, welcher in weiten Teilen des östlichen und südlichen Afrikas vorkommt. Er besitzt eine Kopf-Rumpf-Länge von 240 bis 340 cm, eine Schulterhöhe von 148 bis 175 cm und ein Gewicht von 350 bis 900 kg. Die Männchen unterscheiden sich dabei äußerlich klar von den Weibchen, da diese größer sind und bis zu doppelt so schwer werden können. Charakteristisch für Bullen (vorne) sind außerdem die großen, abwärts geschwungenen Hörner, die auf großen, mittelscheitelähnliche Hornbasen auf der Stirn aufsitzen. Wie auch auf dem Bild zu sehen ist, haben Weibchen (rechts) eine weniger stark ausgebildete Hornbase und gradere Hörner.

Der Kaffernbüffel bewohnt offene Savannenlandschaften und bewaldete Flussgebiete des Tief- und Hochlands. Das Sozialsystem ist außerdem komplex und umfasst Herden aus verwandten Kühen mit Jungtieren und gelegentlich Bullen, Junggesellengruppen aus männlichen Tieren und einzelne männliche Individuen. Vor allem die jeweiligen Herden zeigen ein dynamisches Verhalten durch permanentes Aufspalten und Wiedervereinen. Sie ziehen in räumlich begrenzten Aktionsgebieten in einem jährlich von Witterung und Nahrungsangebot vorgegebenen Rhythmus umher. Die sie begleitenden oder flankierenden Bullen sind regelmäßig in Dominanzkämpfe um das Paarungsvorrecht eingebunden, die mit Kopf- oder Körperrammen durchgeführt werden. Kühe bringen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt, welches rund ein bis anderthalb Jahre gesäugt wird. Der weibliche Nachwuchs verbleibt zumeist in der Herde, der männliche verlässt sie später. Die Nahrung umfasst überwiegend harte Gräser, in Trockenzeiten kann aber auch der Anteil an weicheren Pflanzen deutlich ansteigen.

Das Bild konnte ich auf der dem ersten Game Drive aufnehmen, als diese Büffelherde gerade am Grasen war.

Meine direkteste Erfahrung mit einem Büffel war allerdings, als ich mich noch am selben Abend von der Hütte, in der wir gewohnt haben, auf dem Weg zum Abendessen gemacht habe. Der Wohnbereich der Gäste lag mitten innerhalb des 11.000 Hektar großen Reservats und war auch nicht gesondert von der umliegenden Natur abgezäunt. So passierte es ab und zu, dass verschiedene Tiere wie Zebras, Warzenschweine und manchmal sogar Elefanten den Hütten einen Besuch abstatteten und bei Gelegenheit auch mal aus dem weiter unten gelegenen Pool tranken.

Da die Sonne in Südafrika im Frühjahr schon etwa um 19:20 Uhr untergeht, war es an diesem Abend bereits stockdunkel. Nur ausgestattet mit einer großen Taschenlampe bahnte ich mir also den Weg über den mit Rindenmulch belegten Weg zur etwa 200m entfernten Hütte, wo es das Abendessen gab. Als ich von der vom Weg hoch sah musste ich mit Erschrecken feststellen, dass nur wenige Meter entfernt ein ausgewachsener, pechschwarzer Büffel vor mit stand. Sein dunkles Fell schimmerte im Mondlicht und er hatte seine Augen und Kopf direkt auf mich gerichtet. Da ich ungerne vor dem Abendessen von einem 900kg Bullen durch die Luft geschleudert werden wollte, ging ich langsam Schritt für Schritt zurück und wartete darauf, dass sich der Büffel wieder in Bewegung setzt. Dieser beäugte mich noch eines letzten Blickes und zog sich dann wieder ins Unterholz zurück. Schnell legte ich den restlichen Weg zurück und war froh, als ich bei der Hütte ankam.

Am nächsten Tag lag derselbe Büffel ein Stück hangabwärts in einem Schlammteich und rollte sich darin herum, um sich durch den am Fell klebenden Schlamm vor der Sonne zu schützen.