Detail image
Left

Right
Location

Game Reserve, SA

Time

15:37

Aperture

f/6.3

Timer

1/100sek

Zoom

105mm

ISO

640

Elefant im Unterholz


Der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana) ist eine Säugetierart aus der Familie der Elefanten und zugleich das größte landbewohnende Tier der Erde. Bullen können eine Schulterhöhe von bis zu 3,5 m und ein Maximalgewicht von etwa 6048 kg erreichen. Herausragende Kennzeichen sind neben den Stoßzähnen und dem markanten Rüssel die großen Ohren und die säulenförmigen Beine.

Das Verbreitungsgebiet umfasst heute große Teile Afrikas südlich der Sahara. Die Tiere haben sich dort an zahlreiche unterschiedliche Lebensräume angepasst, die von geschlossenen Wäldern über offene Savannenlandschaften bis hin zu Sumpfgebieten und wüstenartigen Regionen reichen.

Die Lebensweise des Afrikanischen Elefanten ist durch intensive Studien gut erforscht. Sie wird durch einen stark sozialen Charakter geprägt. Weibliche Tiere und ihr Nachwuchs leben in Familienverbänden (Herden). Diese formieren sich wiederum zu einem enger verwandten Clan. Die einzelnen Herden treffen sich zu bestimmten Gelegenheiten und trennen sich danach wieder. Die männlichen Tiere bilden Junggesellengruppen (Bachelors).

Für die Kommunikation untereinander nutzen die Tiere verschiedene Töne im niedrigen Frequenzbereich. Anhand der Lautgebung, aber auch durch bestimmte chemische Signale können sich die einzelnen Individuen untereinander erkennen. Darüber hinaus besteht ein umfangreiches Repertoire an Gesten. Hervorzuheben sind auch die kognitiven Fähigkeiten des Afrikanischen Elefanten.

Die Nahrung besteht sowohl aus weicher wie auch harter Pflanzenkost. Die Zusammensetzung variiert dabei regional und jahreszeitlich. Generell verbringt der Afrikanische Elefant einen großen Teil seiner Tagesaktivitäten mit der Nahrungsaufnahme.

Dieses Bild konnte ich auf einer der Safaris im Game Reserve am späten Nachmittag aufnehmen. Die Herde hatte gerade den im Hintergrund liegenden Wald durchquert und graste auf der offenen Fläche. Unter ihnen befanden sich außerdem einige Jungtiere, die um die 6 Monaten alt gewesen seien sollen. Diese spielten ausgelassen mit Ästen und Blättern und jagten sich gegenseitig über die flach bewachsene Wiese. Währenddessen wurden wir stets von den älteren Weibchen beobachtet, die uns nie aus den Augen ließen. Interessant war dabei vor allem, dass die Muttertiere eine eigene Strategie entwickelt hatten, bei der sie vortäuschen zu grasen, dabei aber alle Sinne auf eine potentielle Gefahrenquelle richten. In diesem Fall waren wir die Gefahrenquelle und der Ranger reagierte auf die warnenden Drohgebärden der Kuh, indem er den Jeep einige Meter zurücksetzte und damit wieder genug Platz zwischen uns und der Herde brachte. Elefanten kommunizieren besonders mit dem Körper und drücken beispielsweise Unwohlsein oder Drohungen durch verstärktes Schlagen der Ohren aus.

Da die Herde die freie Fläche überqueren und für die Nacht das danebenliegende Waldstück erreichen wollte, gab uns die Kuh auch durch weitere Signale unmissverständlich zu verstehen, den Weg freizugeben.

Wenn auf diese Warnhinweise nicht reagiert wird, nutzen Elefanten sowie auch Büffel und Nashörner Scheinangriffe (mock charges), bei denen sie auf einen potentiellen Angreifer zustürmen und im letzten Moment entweder abbremsen oder die Richtung ändern. Falls dies die gewünschte Wirkung erzielt, greifen Elefanten im Notfall auch an und besiegen durch ihren überlegenen Gewichts- und Größenvorteil jeden Gegner. Problematisch wird es vor allem dann, wenn ein Nashorn oder Büffel auf einen ausgewachsenen Elefanten treffen. Beide Tiere sind nämlich extrem stur und weichen auch dann nicht zurück, wenn sie von einem 6 Tonnen Bullen angegriffen werden. Der Ranger erzählte uns dazu, dass er einmal selbst Zeuge war, wie ein Büffel, der auch nach mehrfachen Drohungen nicht ausweichen wollte, etwa 3 m hoch durch die Luft geschleudert wurde.

Leider stehen Afrikanische Elefanten seit 2021 noch immer auf der IUCN Red List und zählen damit als bedroht. Wilderei und Lebensraumverlust sind die Hauptgründe für ihren Rückgang. Glücklicherweise gibt es jedoch Bemühungen zum Schutz dieser beeindruckenden Tiere. Naturschutzorganisationen und Regierungen setzen sich für den Schutz der Elefantenpopulationen ein und arbeiten daran, den illegalen Elfenbeinhandel zu bekämpfen.