Game Reserve, SA
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Zoom
105mm
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125
Gepard auf Mission
Der Gepard (Acinonyx jubatus) ist ein hauptsächlich in Afrika verbreitetes Raubtier, das zur Familie der Katzen gehört. Die in ihrem Jagdverhalten hoch spezialisierten Geparde sind die schnellsten Landtiere der Welt.
Das Gepardfell hat eine goldgelbe Grundfarbe, wobei die Bauchseite meist deutlich heller ist. Es ist mit schwarzen Flecken übersät, die auffallend kleiner sind als die eines Leoparden. Das Gesicht ist dunkler und ungefleckt, besitzt aber zwei schwarze Streifen, die von den Augen zu den Mundwinkeln laufen (Tränenstreifen).
In Bezug auf die Fleckung ähnelt der Gepard zwar dem Leoparden, in seiner Gestalt unterscheidet er sich jedoch beträchtlich von ihm wie auch von allen anderen Katzen. Geparde haben extrem lange, dünne Beine und einen sehr schlanken Körper, der dem eines Windhundes sehr ähnelt. Der Kopf ist klein und rund, der Schwanz lang. Die Pfoten tragen dicke, schuppige Sohlen; die Krallen sind nur bedingt einziehbar. Aufgrund seines Körperbaus ist der Gepard das schnellste Landtier der Welt. Es werden Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 100 km/h angenommen. Während der Jagd durch Vegetation wurden Geschwindigkeiten bis 93 km/h nachweisbar gemessen. Er kann diese hohe Geschwindigkeit aber nur etwa ein bis zwei Sekunden durchhalten, da er sonst aufgrund der enorm hohen aufgebrachten Energie überhitzt.
Ein Gepard erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 150 cm, hinzu kommen 70 cm Schwanz. Die Schulterhöhe beträgt 80 cm. Trotz dieser stattlichen Größe bringt er es nur auf ein Gewicht von 60 kg.
Man schätzt, dass noch etwa 7500 Geparde (Stand 2017) in 25 afrikanischen Ländern in freier Wildbahn leben, wobei im südlichen Afrika die größte Subpopulation vorkommt (Namibia, Botswana, Südafrika). Dabei ist Namibia Heimat der weltweit größten Population mit etwa 3500 Tieren (Stand 2016).
Das Bild konnte ich am späten Nachmittag auf einer der Safaris aufnehmen, kurz bevor wir uns mit dem Jeep auf dem Weg zurück zu den Hütten gemacht haben.
Der Gepard hatte für einige Zeit auf einem der umliegenden Hügel verharrt und die etwa 500m entfernten, grasenden Antilopen beobachtet. Anscheinend stand der Wind aber doch nicht optimal, denn er schlich daraufhin unauffällig und elegant den Hügel ins Tal hinab und damit nicht mehr als 20m von unserem Jeep entfernt. Wie sich jedoch herausstellte, lag gut versteckt hinter einer der vielen Böschungen ein Gepardenweibchen gut versteckt im Schatten, um sich von der brennenden Sonne zu schützen. Beide gegrüßten sich mit einem sanften Kopfstößen, ähnlich wie es viele Hauskatzen auch tun, und entspannten zusammen.
Zugleich erfuhren wir von dem Ranger, dass der männliche Gepard seit etwa einer Woche nicht mehr gefressen habe und deshalb in nächster Zeit dringend einen Jagderfolg brauche. Zu diesem Zeitpunkt lebten in dem gesamten Reservat nur noch drei von den ursprünglich sieben Geparden, da die restlichen Tiere von dem Löwenrudel getötet wurden. Löwen dulden in ihrem Revier keine weitere Konkurrenz, die ihnen ihre gemeinsame Beute wie Springböcke und Impalas streitig machen könnten, deshalb jagen und töten sie bei Gelegenheit auch Geparden. Auch wenn Geparden schnell sind, können sie das hohe Tempo nicht lange aufrecht erhalten. Löwen hingegen sind Langstreckenläufer, die ihre Beute auch für eine längere Zeit verfolgen können. Hinzu kommt, dass sich Geparden aufgrund ihres geringen Körpergewichts und ihres kleineren Gebisses im Kampf nicht gegen einen Löwen verteidigen können. Oftmals schleichen sich Löwen in der Nacht an die schlafenden Geparden an und töten sie dann, wenn sie besonders schutzlos sind.
Als einige Zeit später die Dämmerung eintraf, fuhren wir auf ein erhöhtes Plateau, um von dort aus die wunderschöne Landschaft und den Sonnenuntergang bestaunen zu können. Der Ranger parkte den Jeep auf offener Fläche und alle stiegen aus, um sich die Beine zu vertreten. Noch während jeder das in goldenes Licht getauchte Tal bewunderte, gab uns der Ranger schnell zu verstehen, dass wir schleunigst in den Jeep zurück müssten. Hinter uns schlich nämlich im selben Moment das Gepardenmännchen den Hügel hoch, um sich dort für die Nacht einen geschützten Unterschlupf zu suchen. Auch wenn ein Gepard ohne Grund nie einen Menschen angreifen würde, war es doch eine besondere Erfahrung, ein so schönes und elegantes Tier so hautnah zu erleben.